Der „Open Window-Effekt“- kein Betriebssystem, sondern sehr wichtig nach dem Sport

Selten liegt ein Risiko so nah an einer Chance. Fangen wir mit dem Risiko an. Wissenschaftliche Studien haben seit Jahren immer wieder gezeigt, dass wir nach anstrengenden Trainingseinheiten oder nach Wettkämpfen eine erhöhte Infektanfälligkeit haben – auch Open Window Effekt genannt. Diese "immunologische Lücke" lässt sich nicht vermeiden und wird mit Zunahme der Belastungsintensität immer grösser.

Auf der anderen Seite haben Studien belegt, dass unsere Zelltüren nach anstrengenden Trainingseinheiten für max. eine Stunde sehr weit offenstehen. Neueste Studien reden sogar nur von einer halben Stunde. Nein – keine Angst, wir gehen hier nicht von Sträflingen und ihren Zelltüren aus, sondern es sind die Zelltüren unserer Körperzellen gemeint.

Betrachten wir beides, ergibt sich eine einfache Schlussfolgerung. Wir sollten nach anstrengenden Einheiten oder Wettkämpfen bereits innerhalb der ersten 30min nach Beendigung wichtige Nährstoffe zu uns führen. Denn in dieser Zeit kann unser Körper die Nährstoffe viel schneller und einfacher aufnehmen.

In erster Linie zählen dazu:
- Kohlenhydrate zum Auffüllen der Glykogenspeicher
- Aminosäuren bzw. Proteine für die Muskulatur
- Vitamine und Mineralien zur Stärkung des Immunsystems, hier voran Vitamin C und Zink

Ob dieses nun durch die Aufnahme von geeigneten Lebensmitteln oder durch spezielle Recovery-Produkte und Nahrungsergänzungsmitteln geschieht, bleibt dabei jedem selbst überlassen. Schwerer verdauliche Lebensmittel haben sicher den Nachteil, ggf. nicht innerhalb der ersten 30 Minuten resorbiert zu werden.

An dieser Stelle ein wichtiger Hinweis: Je weniger wir die Belastung mit einem Defizit in der Energieversorgung beenden, desto kleiner ist im Normalfall auch die "immunologische Lücke".
Es macht alleine deshalb schon Sinn, während der Belastung genügend Kohlenhydrate zuzuführen.